Die Freie Waldorfschule Cottbus

Herzlich Willkommen bei der Freien Waldorfschule Cottbus

Wir möchten Ihnen hier einen Einblick in das Leben an unserer Schule in Cottbus geben.

Die Freie Waldorfschule Cottbus existiert seit 1991 und vermittelt Allgemeinbildung für alle Kinder und Jugendlichen der Klassenstufen 1 bis 12 sowie für Abiturienten bis Klasse 13.

Wir sind eine „öffentliche Schule in freier Trägerschaft“, die von Lehrerinnen und Lehrern und Eltern in einem eingetragenen Verein (Waldorf Cottbus e.V.) zusammen mit Kindergarten und Hort selbst verwaltet wird.

Wir sind eine staatlich anerkannte Ersatzschule und vergeben die in Brandenburg üblichen Abschlüsse. Allerdings gehen wir innerhalb der 12 Jahre mit den Kindern und Jugendlichen eigene bewährte Wege. Als Waldorfschule arbeiten wir nach den Methoden der Waldorfpädagogik.

 

Pädagogik

Der Waldorf-Lehrplan ist ein eigenständiger Lehrplan, der sich an den Entwicklungsstufen des Kindes orientiert. Die KlassenlehrerInnen und die FachlehrerInnen begleiten die Klassen über die ersten acht Schuljahre. Rhythmik und Bewegung sind wesentliche Bestandteile des Unterrichts. Der Hauptunterricht, die ersten zwei Stunden des Schultages, findet als Epochen- und Projektunterricht von circa vier Wochen pro Epoche statt. Jahreszeugnisse beschreiben die Entwicklung der Schüler ausführlich und differenziert. Es gibt keine Noten bis Klasse 9 und kein Sitzenbleiben.

Die Fremdsprachen Englisch und Russisch werden schon ab der ersten Klasse unterrichtet. Unsere Schüler haben Musik und Eurythmie von der ersten bis zur zwölften Klasse als künstlerische Fächer. Im Schulorchester und im Chor vertiefen unsere Schüler ihre musikalische Fähigkeiten.

Es gibt eine angegliederte Musikschule für Einzelunterricht und Instrumental-Unterricht in kleinen Gruppen.

In Handarbeit, Werken und Gartenbau können sich die Schülerinnen praktisch betätigen.

Durch zahlreiche Projekte sowie Theateraufführungen und Schulfeste erlernen und erleben die Kinder und Jugendlichen während ihrer Schulzeit Verantwortung, Arbeiten im Team, Urteilsvermögen und Kritikfähigkeit. Gemeinsame Aktivitäten von Schülern, Lehrern und Eltern sind in unserem Schulleben sehr wichtig.

Schüler jedes Leistungsniveaus können an unserer Schule ihren Platz finden. Seit dem Schuljahr 2020/21 begleitet ein Schulhund die pädagogische Arbeit. Hier können Sie sich über unser Konzept und die hundegestützte Pädagogik informieren.

Die Schule ist einzügig und als Ganztagsschule ab 7:30 Uhr geöffnet. Sie bietet auch am Nachmittag parallel zum Waldorf-Hort verschiedene Betätigungsfelder für Kinder und Jugendliche.

Die deutschen Waldorfschulen sind im Bund der Freien Waldorfschulen zusammengeschlossen. Hierüber wird die Aus - und Weiterbildung der Lehrer und Qualitätssicherung organisiert. Das gemeinsame Leitbild (PDF) aller Waldorfschulen wurde im Jahre 2009 neu formuliert.

Unsere Werkstätten umfassen komplett eingerichtete Räume für:

  • Schmieden
  • Kupfertreiben
  • Holzbearbeitung
  • Drucken
  • Buchbinden/ Kartonagen
  • Weben
  • maschinelles Nähen

Die Freie Waldorfschule Cottbus hat:

  • eine eigene Schulküche für die Mittagsversorgung
  • eine Schülerküche zum Ausprobieren
  • ein Schülercafé in Verwaltung der Oberstufenschüler
  • einen Projektraum für verschiedene Aktivitäten
  • einen Sportplatz
  • eine Turnhalle mit Kletterwand
  • eine Bibliothek

Für naturnahen Unterricht, Praktika und Klassenfahrten nutzte unsere Schule das Naturcamp Jethe. Das Camp gehörte bis September 2020 zum Verein.

Philosophie

Die für eine zeitgemäße und erfolgreiche Pädagogik wahrscheinlich wichtigste Frage ist die nach dem Wesen und Ursprung des Menschen. Handelt es sich um eine sehr komplizierte Anordnungen von Materie mit der Fähigkeit zur Selbstorganisation oder ist der Mensch ein Wesen geistigen Ursprungs? Wie verhält es sich mit Willensfreiheit und Verantwortungsfähigkeit?

Der Widerspruch im Denken der meisten Menschen unserer Zeit liegt darin, dass wir uns selbstverständlich für eigenständige, frei handelnde Persönlichkeiten mit hoher Verantwortung  halten und dennoch mit dem Materialismus des 19. Jahrhunderts glauben, unser Sein und Handeln wäre vollständig aus der Materie heraus bestimmt, aus Zufällen und aus eisernen Naturgesetzen heraus, also überhaupt nicht frei. Größer kann ein Widerspruch kaum sein.

Die Frage nach der ersten Ursache des Seins, Materie oder Bewusstsein, wurde oft als Grundfrage der Philosophie bezeichnet. Sie ist auch die Grundfrage der Pädagogik.

Die Auswirkungen der philosophisch eingenommenen Position auf unsere pädagogische Wirksamkeit sind enorm.
Programmieren wir mit Lob und Tadel den durch Zufall entstandenen organischen Automaten zu einem gesellschaftlich, vor allem wirtschaftlich verwertbaren Endprodukt oder wollen wir dem jungen Menschen auf dem Weg zu seiner selbstgewählten Bestimmung helfende Wegbegleiter sein?

Einige Worte des Gründers der Waldorfschulbewegung, Rudolf Steiner, sollen die Lebensluft an einer Waldorfschule beschreiben. Selbst wenn diese Aussagen durch ihre Datierung schon recht alt erscheinen mögen, so haben sie doch bis heute an Aktualität noch weiter gewonnen. Sie sollen verdeutlichen, wie wir den pädagogischen Prozess als einen gleichsam künstlerisch- schöpferischen Vorgang auffassen und auch mit welcher Tendenz wir die oben gestellten Fragen beantworten möchten:

"Wir haben nicht die Aufgabe, unserer heranwachsenden Generation Überzeugung zu überliefern. Wir sollen sie dazu bringen, ihre eigene Urteilskraft, ihr eigenes Auffassungsvermögen zu gebrauchen. Sie sollen lernen, mit offenen Augen in die Welt zu sehen, . . . Unsere Überzeugungen gelten nur für uns. Wir bringen sie der Jugend bei, um ihr zu sagen: So sehen wir die Welt, seht zu, wie sie sich euch darstellt. Fähigkeiten sollen wir wecken, nicht Überzeugungen überliefern. Nicht an unsere 'Wahrheiten' soll die Jugend glauben, sondern an unsere Persönlichkeit. Dass wir Suchende sind, sollen die Heranwachsenden bemerken und auf die Wege der Suchenden sollen wir sie bringen."
(aus: Unzeitgemäßes zur Gymnasialreform, 1898, Gesamtausgabe 31, S. 232-234)

"Es kommt für die Erziehung darauf an, dass wir lauter bewegliche Vorstellungen und Empfindungen dem Kinde beibringen, die selber wachsen mit dem Wachsen des Kindes im Leibe, in der Seele im Geiste. Also nicht darum handelt es sich, dem Kinde fest konturierte Vorstellungen zu geben, sondern bewegliche Begriffe, die sich wandeln können. Wir sollten gar nicht den Ehrgeiz haben wollen, dem Kinde etwas beizubringen, was es so für das ganze Leben behalten soll, sondern etwas Bewegliches sollten wir ihm vermitteln. Wer die Erziehungskunst ganz ernst nehmen kann, wird das verstehen. [...] Der wirkliche Erziehungskünstler darf nicht denken, dass die, welche da vor ihm sitzen, nur ebenso gescheit sein müssten als er."
(14.11.1923, Gesamtausgabe 304a, S. 119)

"Dadurch entsteht aber eben erst das richtige Bewusstsein im Lehrer. Und das hat er, wenn er sich sagt: Jede Erziehung ist im Grunde genommen Selbsterziehung des Menschen. [...] Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes. Wir müssen die günstigste Umgebung abgeben, damit an uns das Kind sich so erzieht, wie es sich durch sein inneres Schicksal erziehen muss."
(20.4.1923, Gesamtausgabe 306, S. 131)

"Fürchten Sie durchaus nicht, dass wir aus dieser Schule eine Weltanschauungsschule machen wollen und etwa anthroposophische oder andere Dogmen den Kindern eintrichtern wollen. Das fällt uns nicht ein. [...] Wir wollen vielmehr gerade aus dem, was uns Anthroposophie ist, eine pädagogische Kunst entwickeln. Das "Wie" im Unterricht, das ist es, was wir gewinnen wollen aus unserer geistigen Erkenntnis. [...] Das "Was" ergibt sich aus den sozialen Notwendigkeiten; das muss man mit vollem Interesse ablesen an dem, was der Mensch wissen und können soll, wenn er sich als tüchtiger Mensch in die Zeit hineinstellen soll. Aber das "Wie", wie den Kindern etwas beizubringen ist, das ergibt sich nur aus einer gründlichen, tiefen und liebevollen Menschenerkenntnis. Die soll walten und wirken in unserer Waldorfschule."
(13.1.1921, Gesamtausgabe 298, S. 81f)

Unser Räumlichkeiten

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